Festlegung Kalibrierintervalle
Für sicherheits- und qualitätsrelevante Messaufgaben ist es entscheidend, dass die Messergebnisse im Rahmen der spezifizierten Messunsicherheit liegen. Um dieser grundlegenden Forderung gerecht zu werden, ist es notwendig, die Messunsicherheit regelmäßig zu ermitteln, d.h. die Messmittel zu kalibrieren.
Damit stellt sich für den Anwender die Frage, wie oft eine Kalibrierung durchzuführen ist. Grundsätzlich sollten Messmittel für sicherheits- und qualitätsrelevante Messaufgaben mit Kalibrierschein beschafft werden. Ausgehend von der Herstellerempfehlung (häufig 1 Jahr) kann die erste Rekalibrierung terminiert werden.
Bei harten Einsatzbedingungen
- Hohe Betriebsstunden
- Wechsellastbetrieb
- extreme Temperaturbedingungen
- Verschmutzung und Feuchtigkeit
- Häufige Montage und Demontage des Sensors
sollte auch das Erstintervall abweichend von der Herstellerempfehlung verkürzt werden (auf z.B. ½ Jahr). Die danach folgenden Kalibrierintervalle können dynamisch festgelegt werden. Dazu werden die Änderungen in den früheren Kalibrierungen bewertet. Liegt der Messwert in der Nähe der Unsicherheitsgrenze und war die letzte Änderung so groß, dass der Messwert im nächsten Intervall voraussichtlich aus dem spezifizierten Unsicherheitsbereich herausläuft, ist das Intervall entsprechend zu verkürzen. Ist der Messwert stabil und die Änderungen gering im Vergleich zum spezifizierten Unsicherheitsbereich, kann das Intervall entsprechend verlängert werden.
In der DIN EN ISO 376 gibt es dazu folgende Erläuterung:
Im Rahmen dieser Internationalen Norm darf die Gültigkeitsdauer der Bescheinigung höchstens 26 Monate betragen. Ein Kraftmessgerät ist neu zu kalibrieren, wenn es einer Überlastung ausgesetzt worden ist, die größer als die Prüfüberlastung ist (siehe B.1), und nachdem eine Instandsetzung stattgefunden hat.
B.1 Überlastungsprüfung
Auf das Kraftmessgerät wird viermal nacheinander eine Überlast aufgebracht, die mindestens 8 % und höchstens 12 % größer als die Höchstlast sein soll. Die Überlastung dauert 1 min bis 1,5 min. Mindestens eine Überlastprüfung sollte durch den Hersteller erfolgen, bevor das Messgerät für die Kalibierung oder den Einsatz freigegeben wird.